Ich habe von Natur aus keine geraden Haare, sondern gewellte. Seit Jahren strecke ich mir meine Haare mit einem Glätteisen, weil ich immer der Meinung war, dass mir dies viel besser steht und auch besser aussieht. Vor ca. einem Jahr hab ich mir dann eine chemische Streckung machen lassen (*aua*). Wer das nicht kennt: Das gleiche wie eine Dauerwelle, einfach sind die Haare dann kerzengerade. Diese ist aber wieder draussen.
Seit ich etwa 12 bin, färbe ich mir die Haare auch, bisher immer chemisch. Mal schwarz, mal blond, mal rot, dann wieder braun, ich hatte schon alles. Meine Naturhaarfarbe ist ein dunkles braun.
Bis vor wenigen Wochen hab ich noch richtige Silikonbomben benutzt (John Frieda, usw).
Ich habe mich bis vor zwei Wochen absolut nicht drum gekümmert, wie es eigentlich meinen Haaren bei diesen ganzen Prozeduren geht. Dann habe ich beschlossen, meine Haare wachsen zu lassen. Ich hatte bereits mal längere Haare, doch gegen die Spitzen hin waren die so dünn, fisselig und kaputt, dass nur noch die Schere half. Das war vor einem halben Jahr. Meine Haare sollen nie wieder so aussehen wie damals.
Seitdem ich mich informiere, was den Haaren gut tut und was nicht, habe ich extrem viel über Chemie, Silikone und Föhn/Streckeisen gelernt.
So sehen meine Haare zurzeit aus. Die Fotos sind ABSOLUT GAR NICHT bearbeitet, ich habe weder Glanzspray, noch Föhn/Streckeisen/Lockenstab, nix benutzt, einfach luftgetrocknet:
Meine Tipps&Tricks für gesündere Haare:
°Föhn/Streckeisen/Lockenstab:
*Logisch: nicht föhnen, nicht strecken, am Besten lufttrocknen lassen. Ich verstehe, dass dies nicht jeder mag. Ich war selber jahrelang der Meinung, meine Wellen sind furchtbar. Doch wenn man den Haaren Sorge trägt, dann werden sie wunderschön und gepflegt. Und meine Wellen sind nun mal meine Wellen! Die gehören zu mir. Ich versuche zurzeit einfach, meine Haare so zu akzeptieren, wie sie sind. Und ich finde, dass sie mir so natürlich viel besser stehen, als ganz platt :-)
°Haargummis/Klammern:
*Haargummis sollten kein Mettallstäbchen drinhaben. Benutzt weiche Haargummis aus Satin oder Seide. Ich hatte mit der Zeit einen richtigen Knick in den Haaren. Das kann nicht gesund sein. Ich habe mir neue Klammern und weiche Haargummis zugelegt.
°Waschen:
*Vor dem Waschen die Haare nochmal durchkämmen, so lassen sie sich im nassen Zustand besser kämmen und sind entwirrt.
*Nicht zu heiss waschen.
*Ich shampooniere meist nur noch den Ansatz, da meine Längen nicht fettig sind und der Schmutz alleine durchs Auswaschen des Shampoos entfernt wird.
*Beim Conditioner reicht es meist, wenn Ihr ihn nur in die Längen gebt. Je nach Marke und Produkt könnt Ihr ihn auch eine halbe Stunde unter einem Handtuch einwirken lassen.
*Mindestens alle zwei Wochen kommt bei mir eine Kur drauf, diese lasse ich je nachdem auch mehrere Stunden/über Nacht einwirken.
*Am besten nur ein- bis zweimal pro Woche Haare waschen. Meine wasche ich etwa zweimal pro Woche.
°Kämmen:
*Immer von den Spitzen zum Ansatz hin.
*Langsam und vorsichtig kämmen!
*Die Haare lasst Ihr nach dem Waschen unter einem Handtuch vortrocknen und erst dann mit einem grobzinkigen (!) Kamm durchkämmen.
*Empfehlen kann ich die Bürsten und Kämme aus dem "The Body Shop". Diese sind aus FSC Holz.
°Öle:
*Ein absolut sensationeller Tipp ist es, etwas Öl nach dem Waschen in die handtuchtrockenen Längen und Spitzen zu geben. Insbesondere bei trockenen und strapazierten Haaren ist der Effekt Wahnsinn! Die Menge muss jeder selbst rausfinden, bei meinem ersten Versuch hab ich zu viel genommen, das sah superfettig aus ;-). Meist reichen 2 bis 4 Tropfen. Ich verwende Klettenwurzelöl. Super geht auch Kokosöl, Jojobaöl und Olivenöl.
*Das Öl am Abend vor dem Waschen grosszügig in die Kopfhaut einmassieren und in den Längen verteilen. Am nächsten Morgen auswaschen. Ergibt glänzende Längen und gepflegte Kopfhaut.
°Silikone:
*Jeder hat seine eigene Meinung zum Thema Silikone in Shampoos, Conditionern und Stylingprodukten. Ich hab einfach gemerkt, wie das Silikon meine Haare staubtrocken gemacht hat. Die Pflege kam nicht mehr durch die Silikonschicht, die sich ums Haar gebildet hatte. Die Umstellung auf silikonfreie Produkte war bei mir überhaupt kein Problem. Ich hatte keine "Entzugserscheinungen". Zum "stylen" verwende ich nur noch Öl, ansonsten rein gar nichts. Shampoos, Kuren und Conditioner sind bei mir alle von Lush und ich bin superglücklich damit.
°Henna:
*Da mir die Farben rot, braun und schwarz sehr gut stehen, ist Henna die ideale Pflanzenfarbe für mich. Ich verwende die Hennafarben von Lush. Dort gibts Henna in "noir", "brun", "marron" und "rouge". Die einzelnen Farben können nach Belieben gemischt werden. Um eine noch bessere Pflege zu erhalten, "pimpe" ich die Henna's mit Eigelb, Zitrone oder Bier. Vor einer Woche habe ich zuletzt gefärbt. Ist zwar anfangs kompliziert und man muss die richtige Technik rausfinden, alles ohne "Sauerei" und Chaos "an das Haar zu bringen" :-) aber mit der Zeit klappt das immer besser. Wenn Ihr Genaueres zu meiner Auftragetechnik, meiner Farbe, oder Allgemeines über Henna wissen möchtet, mache ich gerne einen separaten Post zu diesem Thema.
°Haarkur selbst gemacht:
*Mit folgenden Zutaten könnt Ihr Eure Haarkur auch selbst machen: ein paar Esslöffel Joghurt, ein Schuss Olivenöl (je nach Haarzustand auch mehr), einen Teelöffel Senf (ja, Ihr lest richtig!) und ein Teelöffel Honig mischen und auftragen. Weitere gute Zutaten für schöne Haare sind: Avocado, Zitrone, Bier und Eigelb.
Meine Haare werden hoffentlich durch die Anwendung dieser Tipps noch schöner und gepflegter. Ich bin ja erst am Anfang :-).
Ich hoffe, ich konnte Euch durch diesen Post eine Inspiration geben und vielleicht habt Ihr das Eine oder Andere noch nicht gewusst.
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